Die 21cm Linie des neutralen Wasserstoffs empfangen und aufzeichnen:
In dem Beitrag über meine Beobachtungen der 11GHz-Strahlung der Sonne hatte ich den RAL10 Empfänger vorgestellt und dieser Beschreibung angefügt:
"Anmerkung
dazu: Der RAL 10AP ist für eine Eingangsfrequenz von 1.415 +/-
25Mhz ausgelegt. Die kriegt er entweder als 1. Zwischenfrequenz
runtergemixt vom
NLB - oder
er empfängt- zusätzliche
Vorverstärkung vorausgesetzt - direkt. Und dann arbeitet er als
Empfänger auf 1.420 MHz - das ist die berühmte
21cm-Wasserstoff-Linie.
Dazu braucht es allerdings andere
Antennen als einen 80cm-Offsetspiegel. In diesem Fall sind ein
Wendelantennen-Array oder eine 3m-Schüssel angezeigt - und das
ist dann
gleich eine ganz andere Liga. Jedenfalls: Das
Gerätchen hat das Potential zu "Höherem"...
Diese
Befähigung zu "Höherem" hat mir keine Ruhe
gelassen und so habe ich es unternommen, mich mit vorhandenem
Material dem "Niederen" zuzuwenden, nämlich der
niedrigeren Frequenz von 1.420Mhz, der berühmten
"Wasserstoff-Linie". Über deren Ursachen und
Verbreitung ich mich hier nicht weiter auslassen will und werde,
zumal ich
unterstelle, daß der geneigte Leser, den es bis
hierher verschlagen hat, darüber in Grundzügen Bescheid
weiß...
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Was damit dann herauskommt, zeigt der plot vom 2. November des Jahres.
Mit
etwas rechnerischem Aufwand kann man eine derartige Kurve
korrigieren und einigermaßen brauchbare Ergebnisse
extrahieren, wenn man ab 9:oo einen stetig linear absteigenden
Verlauf unterstellt. Sicher gibt es noch entschieden bessere
Methoden der Regressionsrechnung; diese erschließen sich mir
aber leider nicht…
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Nun
zu den verwendeten Instrumenten:
Der
Vorteil dieser Antenne liegt in der Einfachheit der Ausrichtung,
ein zu berücksichtigender Offsetwinkel steht nicht
an.
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Daher
habe ich eine andere Konstruktion gewählt, die ich aktuell
benutze. Jetzt dient mir eine "normale Satellitenschüssel"
mit 75cm Durchmesser und offset-Aufnahme des feeds.
Um das
doch recht voluminöse Dosenfeed zu vermeiden, habe ich mich
entschieden, im Fokus der Parabola eine Dipol-Antenne mit Reflektor
zu installieren. Dafür habe ich keinen normalen Dipol gewählt,
da ich den mit einem Balun auf das asymmetrische Koaxkabel anpassen
müsste. Also habe ich mich für eine HB9CV entschieden: Ein
Dipol mit Reflektor, der über ein Gamma-match asymmetrisch
gespeist wird. Das Ding läßt sich einfach rechnen und aus
Messingrohr ohne weiteres zusammenlöten. Auf die der
Konstruktion dieses auch als "schweizer Antenne" bekannten
Strahlers will ich hier nicht weiter eingehen; wen es interessiert,
der wird im Netz fündig. Jedenfalls ist das Ding klein und nicht
sperrig, Richtwirkung und Gewinn sind verhältnismäßig
günstig, der Anschluß über Koppel-C unproblematisch.
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Für
die Frequenz von 1.420Mhz, entsprechend einer Wellenlänge von
21cm
ergeben sich konstruktiv die nebenstehenden Abmessungen.
Als
Stärke der Strahler habe ich 2mm Messingrohr gewählt, das
zentrale
Verbindungsstück, der "boom", hat 4mm.
Das in einem Höhenabstand von 5mm
angeordnete, mit den
Elementen parallel laufende Anpassungsglied -rot- ist
aus 1mm
Kupfer massiv ausgeführt.
Die Speisung erfolgt in
einem der Knickpunkte des Anpaßglieds; ob am kürzeren
oder längeren Arm, ist egal. Die Abschirmung des
Koaxkabels wird direkt unterhalb
des Speisepunktes an den
Strahler gelötet. Und das Kabel gegen Zugbeanspruchung
gesichert!
Als Verbindung zwischen Antenne und Fingerfilter
habe ich hochwertiges, verlustarmes
Koaxkabel RG58U aircell
verwendet.
Der
Strahler weist mit dem kürzeren Element zur Parabola.
Das
alles läßt sich einfach mit einem 30W Lötkolben und
normalem Lötzinn stabil zusammenfügen.
Weitere
nützliche Hinweise zur Konstruktion gibt die website
"bastelbunker".
Was
kommt jetzt mit dieser Anordnung heraus?
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Hier
links eine der ersten Aufzeichnungen mit dem neuen feed. Mäßiger
Einsatz der Verstärkung zeitigte einen Signalanstieg beim
Durchgang der galaktischen Ebene um rund 350 Einheiten.
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